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Präeklampsie-Screening

Vorsorge für Ihre Gesundheit
und die Ihres Babys

Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit voller Vorfreude – und mit den heutigen medizinischen Möglichkeiten können wir bereits früh wichtige Hinweise auf mögliche Risiken erkennen, um Sie und Ihr Kind bestmöglich zu begleiten.

Die Präeklampsie (umgangssprachlich auch als „Schwangerschaftsvergiftung“ bezeichnet) zählt zu den häufigsten Komplikationen während der Schwangerschaft. Sie tritt in etwa 1 von 50 Fällen bereits vor der 32. Schwangerschaftswoche auf. Insbesondere die früh einsetzende Präeklampsie wird häufig von einer kindlichen Wachstumsverzögerung (IUGR) begleitet, was sowohl für die werdende Mutter als auch für das ungeborene Kind potenziell gefährlich sein kann.

Obwohl typische klinische Anzeichen der Präeklampsie meist erst ab der 20. Schwangerschaftswoche erkennbar sind, entstehen die Ursachen – vor allem eine gestörte Einnistung und Entwicklung der Plazenta – bereits im ersten Drittel der Schwangerschaft. Daher wird empfohlen, das Risiko für eine Präeklampsie frühzeitig zu erfassen, um präventive Maßnahmen einzuleiten und eine engmaschige Überwachung der Schwangerschaft zu gewährleisten.

Verfahren und Ablauf

Das Präeklampsie-Screening erfolgt in der Regel zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche und besteht aus der Kombination mehrerer diagnostischer Tests:

Blutdruckmessung:
Es wird geprüft, ob die Schwangere bereits einen erhöhten Blutdruck hat. Meist steigen die Blutdruckwerte erst kurz vor dem klinischen Auftreten der Präeklampsie an.

Blutuntersuchung:
Im Rahmen des Screenings werden die Konzentrationen der biochemischen Parameter PAPP-A und PlGF im Blutserum bestimmt. Abnorme Serumparameter können bereits im ersten Trimenon auf eine spätere Präeklampsie hindeuten. Ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel werden die Laborparameter sFlt-1 und PlGF bestimmt.

Ultraschall:
In einigen Fällen kann auch eine Ultraschalluntersuchung zur Bestimmung der Plazentadurchblutung und des uterinen Widerstandes zum Screening hinzugezogen werden. Diese können bereits am Ende des ersten Schwangerschaftdrittels Auffälligkeiten aufweisen und somit auf eine Präeklampsie hindeuten.

Außerdem werden anamnestische und klinische Daten der Schwangeren berücksichtigt, wie zum Beispiel Alter, Gewicht, arterieller Blutdruck. Mit einem Risikoberechnungsprogramm wird das individuelle Risiko für das Auftreten einer Präeklampsie berechnet.

Aussagekraft und Grenzen

Anhand bekannter Risikofaktoren, der gemessenen Serumparameter, des Blutdrucks und der uterinen Gefäßwiderstände kann eine individuelle Risikoberechnung erfolgen. Es ist jedoch zu betonen, dass diese Berechnung eine statistische Abschätzung und keine definitive Diagnose darstellt. Ein negatives Ergebnis reduziert das Risiko, bedeutet jedoch nicht, dass die Schwangere vollständig vor Präeklampsie geschützt ist. In seltenen Fällen kann es auch noch zu einem späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft zu einer Präeklampsie kommen, die dann nicht mehr im Rahmen des Screenings erfasst wird.

Das Präeklampsie-Screening ist eine wertvolle Methode, um Frauen mit einem erhöhten Risiko für diese Erkrankung zu identifizieren. Es ist besonders für Frauen wichtig, die:

  • Über 35 Jahre alt sind

  • Übergewicht (BMI größer als 35)
  • Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes haben,
  • eine familiäre Prädisposition für Präeklampsie aufweisen,

  • bei denen in der aktuellen Schwangerschaft Auffälligkeiten auftreten.

Wichtige Info:

Ein positives Ergebnis bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Präeklampsie eintritt. Es handelt sich lediglich um eine Wahrscheinlichkeitsberechnung, die auf den gemessenen Werten und Risikofaktoren basiert. Ein positives Screening kann jedoch zu einer engmaschigeren Überwachung der Schwangeren veranlassen. In der Regel wird der Einsatz einer medikamentösen Prophylaxe mit niedrig dosiertem Aspirin empfohlen.

Zweite Untersuchung:

Zwischen der 24. und 32. SSW werden im Rahmen eines zweiten Präeklampsie-Screenings weitere Laborparameter, z.B. das sFlt-1/PlGF-Verhältnis, eingesetzt, um das Risiko für die Entwicklung einer Gestose und damit verbundenen Komplikationen zu beurteilen. Besonders relevant ist der Zeitraum zwischen der 24. und 32. Schwangerschaftswoche, da in dieser Zeit das Risiko für die Entwicklung einer Präeklampsie besonders hoch ist.

Fazit

Das Präeklampsie-Screening ist eine wertvolle Ergänzung Ihrer Schwangerschaftsvorsorge. Es ermöglicht eine gezielte und frühzeitige Überwachung von Schwangeren mit erhöhtem Risiko und kann helfen, Komplikationen rechtzeitig zu erkennen. Es ersetzt jedoch keine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung und sollte im Rahmen einer umfassenden Betreuung der Schwangerschaft durchgeführt werden.

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