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Infektionsdiagnostik
Frauenärztliche Versorgung
Sexuell übertragbare Infektionen (STI) und andere genitale Infektionen sind ein sensibles, aber wichtiges Thema in der frauenärztlichen Versorgung. Viele dieser Infektionen verlaufen zunächst unbemerkt, können jedoch unbehandelt ernsthafte gesundheitliche Folgen haben – darunter Entzündungen, chronische Beschwerden oder Einschränkungen der Fruchtbarkeit. Deshalb spielt die Infektionsdiagnostik eine wichtige Rolle – sei es im Rahmen der Vorsorge, bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder bei Beschwerden im Intimbereich.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über häufige Untersuchungen:

Abstriche (Auswertung direkt in der Praxis oder im kooperierenden Labor)
Chlamydien-Test
Chlamydien sind eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen und verlaufen oft ohne Symptome. Eine Infektion kann jedoch unbehandelt zu Entzündungen im kleinen Becken und zu Verklebung der Eileiter und damit zur Unfruchtbarkeit führen. Die Diagnostik erfolgt in der Regel durch einen vaginalen oder zervikalen Abstrich oder durch eine Urinprobe. Ein frühzeitiger Nachweis ermöglicht eine unkomplizierte antibiotische Behandlung.
HPV-Test (Humane Papillomviren)
Ein HPV-Test dient dem Nachweis bestimmter Virustypen, die mit der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs in Verbindung stehen können. Der Test wird durch einen Abstrich durchgeführt – meist ergänzend zum Pap-Abstrich (Abstrich zur Krebsvorsorge). Eine HPV-Infektion verläuft häufig unbemerkt und heilt in vielen Fällen spontan aus. Daher führt nicht jede Infektion zu einer Erkrankung, jedoch ermöglicht der Befund eine gezielte Verlaufskontrolle.
Bakterielle Vaginose
Diese entsteht durch ein Ungleichgewicht der natürlichen Scheidenflora. Bei Beschwerden wie vermehrtem Ausfluss oder unangenehmem Geruch kann eine bakterielle Fehlbesiedelung vorliegen. Mittels Vaginalabstrich und mikroskopischer Untersuchung wird das Scheidenmilieu beurteilt. Die Behandlung erfolgt meist lokal.
Vaginale Pilzinfektionen (z. B. Candida albicans)
Pilze gehören in geringer Menge zur normalen Flora, können jedoch unter bestimmten Bedingungen wie Immunschwäche, hormonellen Schwankungen oder nach Antibiotikaeinnahme Beschwerden verursachen. Typische Symptome sind Juckreiz, Rötung oder weißlicher Ausfluss. Ein Abstrich mit anschließender mikroskopischer Untersuchung sowie das Anlegen einer Pilzkultur ermöglicht die Sicherung der Diagnose. Die Therapie erfolgt in der Regel lokal.
Trichomonaden
Trichomonaden sind Einzeller, die durch sexuelle Kontakte übertragen werden und Symptome wie Juckreiz, übelriechenden Ausfluss oder Brennen verursachen können. Die Diagnostik erfolgt primär durch die mikroskopische Untersuchung eines frischen Vaginalabstrichs. Eine Therapie ist in der Regel unkompliziert möglich, eine Mitbehandlung des Partners wird dringend empfohlen.
Herpes genitalis (HSV)
Das Herpes-simplex-Virus verursacht schmerzhafte Bläschen im Intimbereich und kann sich auch auf andere Körperstellen ausbreiten. Herpes ist nicht heilbar, kann aber mit antiviralen Medikamenten behandelt werden, um die Dauer und Schwere eines Ausbruchs zu verringern.
Bluttests:
HIV-Test
Der HIV-Test erfolgt durch eine Blutentnahme und kann bei unklaren Kontakten oder Kinderwunsch sinnvoll sein. Eine frühzeitig erkannte HIV-Infektion ist heute gut behandelbar. Der Test darf nur mit Ihrem ausdrücklichen Einverständnis durchgeführt werden.
Syphilis (Lues)
Syphilis ist eine bakterielle Infektion, die über Blut nachgewiesen wird. Die Erkrankung verläuft anfangs häufig unbemerkt, kann aber unbehandelt zu schweren Folgeerkrankungen führen. Der Test kann unter anderem im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge oder bei entsprechenden Symptomen sinnvoll sein.
Toxoplasmose
Vor allem bei Kinderwunsch oder in der Frühschwangerschaft wird ein Test auf Toxoplasmose empfohlen. Im Blut wird überprüft, ob eine frühere Infektion mit dem Erreger Toxoplasma gondii vorlag. Eine frische Infektion kann während der Schwangerschaft das ungeborene Kind gefährden – daher ist eine rechtzeitige Abklärung wichtig.
CMV-Test (Zytomegalie)
Cytomegalie ist eine häufige Virusinfektion, die bei gesunden Erwachsenen meist unauffällig verläuft. In der Schwangerschaft kann eine Primärinfektion jedoch zu Komplikationen führen. Ein Bluttest gibt Aufschluss über eine mögliche Immunität oder frische Infektion.
Hepatitis B und C
Beide Infektionen können zu chronischen Lebererkrankungen führen. Die Tests erfolgen durch Blutuntersuchung und sind unter anderem bei Kinderwunsch, in der Schwangerschaft oder bei unklaren Vorerkrankungen relevant.
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, welche Infektionen in der Schwangerschaft von besonderer Bedeutung sind, finden Sie weiterführende Informationen unter dem Link: